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Spiritueller Naturschutz {Teil 2}

Wie es der Name bereits sagt, kannst du die Natur auch auf spiritueller Ebene schützen. Denn wir schützen das, was wir lieben. Ich kenne niemanden, der die Natur nicht mag. Wir alle spüren, dass die Natur unsere Lebensgrundlage ist, dass sie etwas in uns auslöst, dass sie voll von Wundern ist. Doch das Problem ist, dass wir uns getrennt von der Natur betrachten und hier kommt die Spiritualität ins Spiel.


Keine Angst, du musst nicht spirituell sein, um spirituellen Naturschutz zu betreiben, sondern lediglich motiviert sein, den Naturschutz auf eine weitere Ebene zu bringen, auf eine Ebene, die vielmehr im Inneren stattfindet als im Aussen. Wir brauchen Menschen, die aktiv sind und laut, um uns Gehör zu verschaffen, doch wir brauchen auch das leise, individuelle und genau das ist, wo meine Arbeit anknüpft.


Im Folgenden teile ich einige Gedanken, Übungen und Gewohnheiten, die dich inspirieren sollen, die leise Ebene des Naturschutzes in deinen Alltag zu integrieren. Ich lade dich dazu ein, Neues auszuprobieren, aber auch deinen eigenen Weg zu finden.


spiritueller Naturschutz

Gewohnheiten hinterfragen

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und so merken wir oft gar nicht mehr, dass gewisse unserer Gewohnheiten leicht verändert werden könnten und somit bereits ein kleiner Beitrag zum Schutz der Natur geleistet wird. Ich spreche hier vor allem von unserem Konsumverhalten. Wir leben im Überfluss und das wirkt sich heftigst auf unsere Erde aus. Vielleicht kannst du beim nächsten Wocheneinkauf bewusster durch den Supermarkt gehen und dich fragen, was du wirklich brauchst, was du vielleicht auch selbst machen kannst und ob das Produkt wirklich die beste Option für den Planeten und für deine eigene Gesundheit ist. Es ist unfair, dass biologisch, regional und saisonal meistens teurer ist, doch wenn wir das grössere Bild betrachten, ist es wahrscheinlich den Preisaufschlag wert, wenn wir dafür der Natur unter die Arme greifen können.

Nicht nur beim Essen kannst du bewusst Einfluss auf deine Konsum-Entscheidung nehmen, auch bei allem anderen: kaufe secondhand Kleidung, damit kein neues Produkt entstehen muss; wähle den Zug anstatt in den Flieger zu steigen; bilde Fahrgemeinschaften, damit ein Auto weniger auf den Strassen ist; hinterfrage deinen Fleischkonsum; recycle; verzichte auch einmal auf etwas; usw.

Veränderung ist unbequem, ich weiss, und anfangs braucht es einen gewissen Effort. Um eine neue Gewohnheit in dein Leben zu integrieren, brauchst du ungefähr einen Monat Zeit.


Zeit in der Natur und für dich

Damit du eine tiefe Verbundenheit mit der Natur eingehen kannst, musst du Zeit in und mit ihr verbringen. Es ist wie mit der Beziehung zu einem anderen Menschen: du musst dich mit ihr abgeben, ihr zuhören, Zeit schenken, dich hingeben. Bewusst Zeit in der Natur zu verbringen, bedeutet mit allen Sinnen offen da zu sein. Keine Kopfhörer auf den Ohren, kein Telefongespräch, kein Schnellschnell. Nimm deine Umgebung wahr, lehne deinen Rücken an einen Baumstamm, sprich mit den Blumen, höre den Vögeln zu. Sei achtsam und sei präsent. Bestenfalls bist du jeden Tag in der Natur unterwegs, auch wenn es "nur" eine halbe Stunde ist. Aber finde heraus, wie die bewusste Zeit in der Natur in deine Woche passt.

Natternköpfe bei Sonnenaufgang

Genauso gestaltet es sich mit der Zeit für dich. Die Zeit in der Natur ist vielleicht auch die Zeit, in der du dich mit dir selbst auseinandersetzen kannst. Natürlich kann das auch auf der Yogamatte, beim Joggen oder sogar beim Abwasch passieren. Denn auch hier geht es darum, achtsam und offen zu sein. Dich selbst zu fragen, wie es dir gerade geht und was du brauchst. Indem du in Kontakt mit dir selbst bist, lernst du dich selbst besser kennen und wirst zufriedener, weil die Wellen des Lebens dich nicht mehr so schnell aus der Bahn werfen. Die Arbeit an dir selbst ist auch spiritueller Naturschutz, weil zufriedenere Menschen zufriedenere Entscheidungen treffen, die Schönheit, die uns umgibt erkennen können und sich auf das konzentrieren, was bereits da ist.


Den Rhythmus erkennen

Wir sind rhythmische Wesen, was wir jedoch vergessen haben. In unserer Gesellschaft wird von uns erwartet, dass wir immer genau gleich funktionieren und zwar schnell, effizient, extrovertiert und wie alle anderen. Dabei vernachlässigen wir die Ruhephasen und Pausen und nicht selten brennen wir aus. Wie die unterschiedlichen Jahreszeiten in der Natur dürfen auch wir verschiedene Qualitäten in unser Leben einladen, um nachhaltig unser Leben leben zu können. Oft ist die aufstrebende und aktive Energie des Frühlings und des Sommers bereits da, weshalb es gilt die herbstlichen und winterlichen Eigenschaften einzuladen: Reflexion, Langsamkeit, Einkehr, Ruhe, Träumen.

Wenn du mit den Phasen des Mondes vertraut bist, kannst du diese Qualitäten auf den Monat aufteilen und wahrnehmen, ob du bei zunehmendem und vollem Mond extrovertierter und bei abnehmendem und neuem Mond introvertierter sein kannst. Ausserdem möchte ich allen Lesenden, die einen Menstruationszyklus haben, ans Herz legen, sich mit dem eigenen Rhythmus und den Zyklusphasen auseinanderzusetzen und mehr Bewusstsein in diese beeindruckenden Funktionen unseres Körpers zu bringen.


Langsamkeit einladen

Unsere schnelllebige Welt braucht dringend die Langsamkeit. Betrachten wir die Natur, so findet sich die Langsamkeit sofort. Ein Baum nimmt sich Zeit zu wachsen; Berge türmen sich über Jahrmillionen auf; das Wasser hat es nicht eilig das Meer zu erreichen, es macht Kurven, sammelt sich mal in einem See oder versickert im Boden, um dann zu verdunsten und den ganzen Zyklus wieder von Vorne zu beginnen; wenn die Bedingungen nicht stimmen, schlafen Moose auch gerne mal hunderte von Jahren bevor sie weiter wachsen. Um wachsen zu können, brauchen wir Pausen. Und mit dem langsamer werden, werden wir achtsamer und bewusster. Wir erhöhen unseren Energiehaushalt, weil wir auftanken können. Wir sind zufriedener, weil wir nicht gestresst sind. Doch um die Langsamkeit einzuladen, müssen wir loslassen, auf unsere Bedürfnisse hören und oftmals nach dem Prinzip von "weniger ist mehr" leben. Es ist eine Frage der Priorität: möchtest du so weitermachen, weil du es so gewohnt bist, oder beginnst du dein Wohlergehen zur Priorität zu machen und so längerfristig gesünder und verbundener zu leben?


Einfacher leben

Ich habe schon oft darüber geschrieben, aber auch hier gehört das einfachere Leben dazu. Was kannst du auf einer Tag für Tag Basis beitragen, dass es der Natur wieder besser geht? Vielleicht ist es etwas von den oberen Punkten, vielleicht auch nicht. Ich möchte dir hier ein paar Vorschläge dalassen, was einfach leben für mich bedeuten könnte. Es sind alles Vorschläge, die nebenbei auch Mutter Erde helfen können:


- Lerne Dinge selbst zu machen: backe dein eigenes Brot; flicke Dinge, die kaputt sind; nähe deine eigenen Kleider; koche deine Mahlzeiten, auch die, die du mit ins Büro nimmst; baue dein eigenes Gemüse an.


- Reduziere dein Arbeitspensum (wenn du kannst): du wirst weniger verdienen, das mag sein, aber meiner Meinung nach ist deine Zeit viel wichtiger, vor allem, wenn du nicht glücklich bist in deinem Job. Du wirst vielleicht auf das eine oder andere Luxusgut verzichten müssen, doch dafür hast du Zeit dich auszuruhen oder das zu tun, was du wirklich gerne machst.


- Verzichte auf gewisse Dinge: kaufe keine neue Kleidung; verkaufe dein Auto; fahre für den Urlaub in ein benachbartes Land; kaufe nicht nur in den grossen Supermarkt-Ketten ein, sondern unterstütze lokale Läden, bestenfalls solche, die ihre Ware unverpackt anbieten.


- Brauche das, was du hast: dein Fitnessstudio kann der Wald sein; finde heraus, welche Pflanzen du wild sammeln kannst und integriere sie in deinen Speiseplan; setzte dich mit der Methode der capsule wardrobe (Kapsel Kleiderschrank) auseinander und shoppe die Kleidung, die du bereits hast; tausche Dinge mit Freunden oder leihe sie aus.


- Lass dich inspirieren: finde Menschen, die bereits den Weg gegangen sind, den du gehen möchtest oder einen ähnlichen Lebensstil leben. Vielleicht gibt es zero-waste-Gruppen in deiner Stadt oder du nimmst an einem Frauenkreis teil. Vielleicht inspirieren dich Videos von Menschen, die ihr eigenes Haus bauen oder vielleicht findest du tolle Influencer auf Instagram, die dir dabei helfen, deinen Weg zu finden.

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Ich bin auch Yoga Lehrerin und führe Rituale und Retreats in der Natur durch. Vielleicht sehen wir uns mal auf der Matte?

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