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Rewilding

Aktualisiert: vor 6 Tagen

Oder: Wie du dich selbst auswilderst


Rewilding ist ein Begriff aus der Ökologie und laut Wikipedia bezeichnet Rewilding "[...] ein ökologisches Konzept, das darauf abzielt, durch ein Zurückfahren menschlicher Eingriffe [...] eine ursprüngliche Wildnis und natürliche ökologische Prozesse wiederherzustellen."

Es geht beim Rewilding also darum, der Natur ihren freien Lauf zu lassen. Übertragen wir dieses Konzept auf unser eigenes Leben, so bedeutet dies, dass wir unsere eigene wahre und wilde Natur wiederherstellen dürfen.


Mein Rewilding Handbuch

Rewilding ist ein Prozess, keine Destination. Dies zeigt mir mein Garten jedes Jahr wieder. Er wandelt sich mit jeder neuen Saison: neue Beete werden erstellt, neue Pflanzen gepflanzt. Andere Orte werden zu Blütenmeeren und Büsche umgepflanzt. Mit jedem Jahr, das vergeht, steigt mein Bedürfnis nach Wildnis, auch in meinem Garten. Und so wird mein Garten mit jedem Jahr ein wenig wilder, ein wenig naturnaher, ein wenig biodiverser. Und genau gleich geht es mir, wenn ich mein eigenes Auswildern betrachte. Auch hier bin ich im stetigen Prozess, probiere Dinge aus, stolpere, falle hin. Je mehr ich über die Natur und mich selbst lerne, desto besser verstehe ich, was ich brauche, um mein Leben wilder und natürlicher - meiner eigenen Natur entsprechend - zu gestalten. Die Dinge, die ich im Aussen tue, sind eine Reflexion meiner eigenen Wildnis. Sie helfen mir, mich immer näher an meine Natur heranzutasten und ich merke, je länger je mehr, dass Rewilding eigentlich kein aktiver Begriff ist, sondern dass es eben darum geht, meinen Einfluss darüber, wie ich denke, wie die Natur/ich zu sein hat, zurückzuziehen und die Natur/mich einfach sein zu lassen.


Im Folgenden teile ich mit dir, was mir beim Rewilding hilft. Hör dir gerne auch meine Podcast Folge zum Thema an und teile, was du für dein Auswildern tust in den Kommentaren!




"Schau tief in die Natur und dann verstehst du alles besser."

⁓ Albert Einstein ⁓


Rofflaschlucht

Waldbaden und Achtsamkeit


Waldbaden ist eine Praxis, die aus Japan stammt und dort als "Shinrin Yoku" bezeichnet wird. Dabei geht es darum, in die wohltuende Atmosphäre des Waldes einzutauchen und darin zu "baden". Beim Waldbaden sind wir ganz achtsam und langsam ohne Absicht unterwegs. Es ist kein Spaziergang, keine Wanderung und schon gar nicht ein Workout, sondern ein Sein in der Natur, verbunden mit all unseren Sinnen. Dabei tun wir nicht nichts, sondern können durch gezielte Übungen die Achtsamkeit und Langsamkeit fördern.

Das Waldbaden nimmt Tempo raus aus unserem Alltag und lässt uns sinnlich werden, wodurch wir näher und tiefer in die Natur eintauchen können. Wir treten in eine tiefe Verbindung mit unserer Umgebung und mit uns selbst, so dass wir unsere eigene wahre Natur besser wahrnehmen können.


Schlendern und Staunen: Um in der Langsamkeit anzukommen, beginne dein Waldbad mit Schlendern. Dabei versuchst du einen Abschnitt deines Weges ganz bewusst langsam zu gehen. Es kann eine Weile dauern, bis du spürst, dass du langsamer wirst, da wir meistens sehr schnell unterwegs sind und es ein wenig Übung braucht, bis wir wirklich schlendern können. Sobald du dein langsames Tempo gefunden hast, öffnest du dich für deine Umgebung. Stelle dir vor, dass du sie zum ersten Mal siehst. Wie ein neugeborenes Kind, das seine Welt neugierig erforscht, gehst du durch die Natur. Du bist neugierig und fasziniert von all dem, was du siehst, hörst, riechst und fühlst. Du staunst.


Barfuss gehen: Diese Übung braucht wahrscheinlich keine weitere Erklärung. Gehe barfuss, immer wieder. Das kann zu Hause sein, im Garten oder eben auch im Wald. Indem du barfuss bist, verbindest du dich mit dem elektromagnetischen Feld der Erde und erdest dich.


Deine Sinne öffnen: Nimm deine Umgebung mit allen Sinnen wahr, nicht nur mit deinem Sehsinn. Hierfür startest du mit dem Sehsinn, aber werde ganz detailreich. Kannst du 5 verschiedene Details wahrnehmen? Dann schliesse deine Augen, falls sich das für dich sicher anfühlt, und versuche 4 Dinge wahrzunehmen, die du fühlen kannst. Was sind 3 Dinge, die du hören kannst? 2 Dinge, die du riechen kannst? Ung gibt es vielleicht auch etwas, das du schmecken kannst?


Hier und hier erfährst du noch mehr übers Waldbaden.


Frau im Garten

Naturnah Gärtnern


Vielleicht hast du einen eigenen Garten. Vielleicht ein paar Hochbeete in deinem Hinterhof. Und vielleicht sind es auch nur ein oder zwei Töpfe auf deinem Balkon. Ich lade dich ein, das naturnahe Gärtnern in dein Leben zu holen, denn es hat für mich so vieles zum Wilderen verändert. Schon nur, weil es eine komplett neue Wertschätzung deinem Essen gegenüber bringt, lohnt es sich mit dem Gärtnern anzufangen, egal in welchem Rahmen. Bringst du dann noch die Komponente Natur in deinen Garten, dann setzt du einen wunderbaren (hoffentlich mit viel Kompost angereicherten 😉) Untergrund für dein eigenes Auswildern. Aber was ist denn nun naturnahes Gärtnern?

Beim naturnahen Gärtnern schauen wir, wie es der Name bereits verrät, in die Natur und kopieren ihre Abläufe. Wir versuchen kleine Ökosysteme zu schaffen, die ein Paradies für Biodiversität sein sollen und lass es mich dir schon vorab sagen: Biodiversität entsteht nicht durch schön in Reihen gepflanzte Monokulturen, so wie du es vielleicht in Nachbars Garten siehst. Ein naturnaher Garten ist wild! Im Folgenden teile ich einige Dinge, die ich tue, mit dir, aber es ist ein grosses Thema und falls du mehr darüber wissen willst, dann lade ich dich ein, dich mit den Themen Polykultur, Permakultur und biodynamischem Gärtnern auseinander zu setzen.


Varietät: Schauen wir auf einen Quadratmeter Land im Wald, dann sehen wir, dass da ganz viele verschiedene Pflanzen in einem wilden Durcheinander wachsen. Scheue dich nicht, deine Setzlinge näher zu pflanzen, als es auf dem Päckchen steht und sieh zu, dass in deinem Beet oder Topf viele verschiedene Pflanzen wachsen dürfen. Hierbei kannst du dich auch über Mischkulturen informieren. Gewisse Pflanzen unterstützen sich nämlich gegenseitig und andere kommen nicht so gut miteinander aus.


No Dig: Falls du neue Beete anlegst, lohnt es sich diese nach der No Dig Methode zu gestalten. Dabei legst du einen ungebleichten und unbedruckte Karton auf ein Stück Rasen und füllst dein neues Beet mit einer Schicht Kompost Erde auf und schon bist du fertig und kannst mit dem Gärtnern loslegen! Bei dieser Methode lassen wir die Bodenschichten intakt und unterdrücken das Beikraut durch den Karton, der mit der Zeit kompostiert wird.


Mulchen: In der Natur finden wir kaum einen Flecken Erde, der nackt daliegt. Entweder es wächst immer etwas auf dem Boden oder er wird im Winter von Laub und abgestorbenen Pflanzen überdeckt. Mulche deine Beete und Töpfe mit Rasenschnitt, Schafswolle, Holzhackschnitzeln etc. Nicht nur unterdrückt der Mulch das Beikraut und du musst viel weniger jäten, er speichert auch das Wasser und hält den Boden feucht, wodurch du Wasser sparst und kaum giessen musst.


Lerne, Antworten in der Natur zu finden.


"Live in each season as it passes; breathe the air, drink the drink, taste the fruit, and resign yourself to the influence of the earth."

⁓ Henry David Thoreau ⁓



Leben im Rhythmus der Natur


Wir Menschen sind zyklische Wesen. Unsere Energie fluktuiert während des Tages, während des Monat und während des Jahres. Auch wir haben innerliche Jahreszeiten. Gerade Menschen, die menstruieren, können es ganz offensichtlich spüren. Es lohnt sich, sich diesen inneren Zyklen bewusst zu werden und deinen Alltag danach auszurichten, denn es schafft Verständnis für die Wellen des Lebens und du realisierst, dass alle Phasen ihre Perlen haben. Hier und hier kannst du mehr über die Rhythmen der Natur erfahren.

Fürs Rewilding kann das Leben im Rhythmus der Natur so wichtig sein, weil wir merken, dass wir Natur sind und dass es gewisse Gesetzmässigkeiten in der Natur gibt, die auch uns beeinflussen.


Jahreszeiten: Beobachte, wie sich die Natur im Verlauf des Jahres verändert und wie diese äusseren Energien auch deine inneren beeinflussen. Vielleicht spürst du im Winter das Bedürfnis mehr zu schlafen. Vielleicht empfindest du im Frühling eine Frühlingsmüdigkeit, weil alles so schnell wächst und du kaum hinterher kommst. Vielleicht spürst du, wie du im Sommer mehr Energie hast und wie sich diese im Herbst wieder zurückzieht. Eine wunderbare Gelegenheit mit den Jahreszeiten mitzugehen sind die 8 keltischen Jahreskreisfeste.


Mond: Richte dein Leben nach dem Mond aus und gehe mit den Qualitäten der verschiedenen Mondphasen mit. Zu Neumond lohnt es sich, deine Intentionen für den Zyklus zu setzen und zu Vollmond deine Schatten zu betrachten, die durch das viele Licht sichtbar werden. Was dient mir nicht mehr?, ist die Frage, die der Vollmond uns stellt. Auch kannst du ganz verschiedene Lebensbereiche nach dem Mond ausrichten, wie beispielsweise deine Garten- und Hausarbeiten. Hierfür hilft dir eine App.


🧘🏻‍♀️ Ich unterrichte Yoga im Rhythmus der Natur. Schau im online Studio vorbei! 🧘🏻‍♀️



Menstruation: Wenn du menstruierst, gehst du während deines Menstruationszyklus' durch die gleichen Phasen wie der Mond oder die Jahreszeiten. Deine Menstruation ist der Winter, die Follikelphase der Frühling, der Eisprung der Sommer und die Lutealphase der Herbst. Nimm dir 2 - 3 Zyklen Zeit, um deine Energie, Stimmung und Aktivität zu dokumentieren. Du wirst merken, dass sich diese mit deinem Zyklus verändern, wobei das eine nicht besser ist als das andere. Wir brauchen Zeiten der Aktivität, damit wir danach ruhen können und wir brauchen Zeiten der Ruhe, damit wir danach wieder aktiv werden können. Sobald du deinen eigenen Zyklus gut kennst, lade dich selbst dazu ein, deinen Monat entsprechend deinem Energielevel einzuteilen, so gut das geht.


Naturaltar

Verbunden sein mit den 4 Elementen


In der Natur gibt es verschiedene Elemente, wobei Erde, Wasser, Feuer und Luft diejenigen sind, die wir am besten kennen. Um mehr Natur und Wildnis in dein Leben einzuladen, könntest du dir immer wieder bewusst Zeit nehmen, dich mit den Elementen zu verbinden.


Altar: Gestalte einen Altar für die vier Elemente an einem stillen Ort, den du vielleicht auch für deine Selbstfürsorge-Praktiken, wie Yoga, Meditation und Journaling, aufsuchst. Wähle Gegenstände aus, die du mit den Elementen verbindest, eine Kerze fürs Feuer, eine Muschel fürs Wasser, eine Feder für die Luft und Blumen für die Erde zum Beispiel.


Welches Element bist du?: Gibt es eine Element, das in deinem Leben vorherrscht? Fühlst du dich zu einem der Elemente besonders hingezogen? Kannst du zu einem der Elemente keinen Zugang finden? Begebe dich auf eine kleine innere Forschungsreise. Zelebriere die Liebe zu deinem Lieblingselement und falls ein Element wenig vorhanden ist in deinem Leben, lade auch dieses immer wieder ein, damit du im Gleichgewicht bist.


Element-Rituale: Feiere die Elemente und trete mit ihnen in Verbindung durch Rituale. Beim Feuerritual entzündest du ein Feuer oder eine Kerze und beobachtest die tanzenden Flammen. Beim Wasserritual nimmst du ein Bad oder wäschst dir ganz bewusst Hände und Füsse. Beim Luftritual räucherst du Kräuter über einer glühenden Kohle oder einem Räucherstövchen und verbindest dich mit deinem Geruchssinn. Beim Erdritual sammelst du Naturmaterial und gestaltest ein Mandala in deinem Garten, auf einer Wiese oder im Wald.


Naturmandala

Ressourcen:



crappa e plema, Steine und Federn
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Ich bin auch Yoga Lehrerin und führe Rituale und Retreats in der Natur durch. Vielleicht sehen wir uns mal auf der Matte?

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