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Die Natur und die Stadt

im Gespräch mit Claudia Acklin


Für diese Podcast-Folge durfte ich mit Claudia Acklin über die Natur und die Stadt sprechen. Claudia hat selbst einen Podcast, der "nature and the city - die Natur und die Stadt" heisst und der sich mit Stadtökologie, Biodiversität und dem Klimawandel und dessen Auswirkungen auf das Leben in der Stadt beschäftigt. Mir persönlich hat das Gespräch so viel Hoffnung für die Zukunft unseres Planeten gegeben und ich freue mich, wenn du reinhörst!


Claudia Acklin

In diesem Gespräch erfährst du, ...


🚲 wieso die Stadt einen schlechten Ruf in puncto Natur erhalten hat und was bereits viele Städte gegen den Klimawandel und für mehr Natur tun.


🚲 welche Klischees immer noch in unseren Köpfen sind, wenn wir an Stadtmenschen versus Menschen, die auf dem Land wohnen, denken und weshalb viele davon nicht stimmen.


🚲 welche Projekte und Initiativen es in Städten in der Schweiz, aber auch international, bereits gibt, die sich für grünere Städte einsetzen. Claudia erzählt hier von einigen spannenden Beispielen.


🚲 was du ganz konkret tun kannst, um mehr Natur in deiner Umgebung zu fördern, egal ob in der Stadt oder auf dem Land und wie du gerade in einer Stadt die Natur bewusster wahrnehmen kannst.


Höre das Gespräch auf Apple Podcasts oder auf Spotify.


Kannenfeldpark Basel
Kannenfeldpark in Basel. © Claudia Acklin

Das Gespräch wird in Schweizerdeutsch geführt. Hier findest du eine Zusammenfassung mit meinen Learnings aus der Folge:


"Die Stadt hat einen schlechten Ruf bekommen."


🌳 Mit der Industralisierung wurden Städte grau. Sie haben sich auf Kosten der Natur ausgebreitet. Heute ist das anders. Viele Städte setzen sich bereits aktiv für mehr Natur in der Stadt ein. Zum Beispiel verspritzt die Stadtgärtnerei in Zürich keine Pestizide mehr.


🌳 Städte werden zu einer Arche Noah für Tiere und Pflanzen, die sich auf dem Land nicht mehr wohlfühlen. Auf dem Land wird vermehrt intensive Landwirtschaft betrieben, was den Lebensraum von vielen Arten gefährdet. Somit wandern Tiere und Pflanzen in die Stadt und siedeln sich vermehrt an deren Randgebieten und in Parks an, wo sie sich sicherer fühlen.


🌳 Städte befinden sich im Wandel, weil sie merken, dass sie die Natur brauchen, beispielsweise werden Bäume gepflanzt für den Schatten, den die Städte in den vermehrt heissen Sommern braucht.


Es gibt viele Klischees, wenn wir ans Leben in der Stadt versus auf dem Land denken.

Klischee: Menschen in der Stadt sind weniger naturverbunden als diejenigen auf dem Land.


🌳 Claudia sagt, dass das Bedürfnis nach Natur in der Stadt sehr gross ist und dass sich Natur und Stadt nicht gegenseitig ausschliessen. Auch meint sie, dass Städter ein grosses Umweltbewusstsein haben, was sich auch politisch bei Abstimmungen zeigt.


🌳 Ich erzähle aus meiner Perspektive, als ehemaliger Stadtmensch, der nun auf dem Land wohnt: Ich empfinde Menschen in der Stadt als umweltbewusster als diejenigen auf dem Land, was sich auch in meiner Erfahrung politisch ausdrückt, da auf dem Land weniger für die Umwelt gestimmt wird. Ausserdem mache ich die Erfahrung, dass Menschen, die mich aus der Stadt besuchen, eine grosse Wertschätzung gegenüber der Natur hier haben, weil es eben etwas ist, das sie nicht täglich in diesem Ausmass erleben können. Auch fiel es mir leichter in der Stadt biologische, regionale und saisonale Lebensmittel zu finden als hier auf dem Land. Ein grosser Aspekt für mich ist das Gärtnern, das hier im Dorf von vielen praktiziert wird, jedoch auf sehr traditionelle Art und Weise, was nicht unbedingt der Natur, Biodiversität und der Insektenvielfalt zu Gute kommt. Jedoch merke ich, dass auch hier auf dem Land ein Umdenken stattfindet, das zwar noch in den Kinderschuhen steckt, jedoch ein Anfang ist.


Klischee: In der Stadt findet man keine Wildnis.


🌳 Auch diesem Klischee widersprechen Claudia und ich, denn in der Stadt kann man sehr wohl Wildnis finden und auch für die Biodiversität wird viel gemacht.


🌳 Städte können viel für die Natur tun, müssen aber lernen mit den Behörden zusammen zu arbeiten. Claudia erzählt hierbei von tollen Erfahrungen mit Stadtgärtnereien, die einem zeigen, wie man kompostieren kann, befüllte Hochbeete bringen und Lösungen fürs Gärtnern in der Stadt aufzeigen. Es braucht die Beratung der Behörden, aber auch aktive Bürger*innen, die sich für die Natur in der Stadt einsetzen.


Rheinufer Kleinbasel
Rheinufer in Kleinbasel. © Claudia Acklin

"Man muss in die Zukunft planen und Bäume pflanzen mit dem Verantwortungsbewusstsein, dass sie mindestens 30 Jahre brauchen, bis sie Schatten spenden können."


🌳 Claudia schreibt an einem Buch über grüne Städte und beschäftigt sich auch in ihrem Podcast mit diesem Thema. Sie erzählt, dass international ganz viel für die grünen Städte gemacht wird. Zum Beispiel will Paris bis 2026 170'000 Bäume pflanzen. Jedoch muss man beachten, dass aufgrund der Klimakrise andere Baumarten gepflanzt werden müssen. Solche, die der Hitze und den Extremen Stand halten können.


🌳 Ein anderes Beispiel, das Claudia in verschiedenen Städten entdeckt, ist die Begrünung von Fassaden und Dächern. Sie sagt: "Die Natur ist multifunktional." Die Begrünung von ungenutzten Flächen bietet Kühlung, Wasserretention, Nahrung und Lebensraum für Insekten. Ausserdem sind solche Projekte sozialer Natur, weil sie interkulturelle Gemeinschaften bilden oder auch therapeutisch genutzt werden können.


Was kann man indiviuell für die Natur tun?


🌳 Claudia erwähnt einige konkrete Dinge, die man für die Natur tun kann, gerade wenn man in der Stadt wohnt: Den Balkon bepflanzen für die Insekten; den Asphalt überall dort, wo es ihn nicht unbedingt braucht, aufbrechen, zum Beispiel im Vorgarten, Hinterhof, auf dem Parkplatz, damit das Wasser durchsickern kann, was wiederum förderlich ist für den Boden; Unordnung zulassen, indem man beispielsweise Äste liegen lässt für Insekten und andere Tiere; ein Gemüseabo bei einem nahen Bauernhof lösen, damit man die Beziehung zur eigenen Nahrung stärkt.


🌳 Um dich mit der Natur zu verbinden, empfiehlt Claudia, die Pflanzen in deiner Umgebung kennenzulernen, ihren Namen zu kennen und dich mit ihnen auseinanderzusetzen. So gehst du eine Beziehung zur Natur ein. Der Schlüssel zur Naturverbundenheit in der Stadt ist das bewusste, achtsame Wahrnehmen, denn die Natur ist überall zu finden!


"Die Natur sagt: Schau doch mal, wie schön ich bin!"


〰️


Du findest Claudias Podcast hier und alle Informationen zu ihrem Buch hier.


🌻 Verrate uns in den Kommentaren, was du aus diesem Gespräch für dich mitnimmst und wie du die Natur in der Stadt wahrnimmst!

crappa e plema, Steine und Federn
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Ich bin auch Yoga Lehrerin und führe Rituale und Retreats in der Natur durch. Vielleicht sehen wir uns mal auf der Matte?

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