{Mond-Serie}
In dieser vierteiligen Serie erforschen wir das zyklische Leben anhand der verschiedenen Mondphasen, die jeweils einer Jahreszeit, einem Element und einer Phase des Menstruationszyklus' entsprechen. Mein Leben in diesen natürlichen Rhythmen zu gestalten hat mir geholfen, mich selbst besser zu verstehen und in Einklang zu kommen mit meiner wahren Natur. Ich hoffe, dass du hier Inspiration findest, dich mit deinen eigenen Zyklen auseinanderzusetzen. Du findest in jedem Teil nach einer kurzen und einfachen Einführung ein Ritual, Reflexionsfragen, eine Yogasequenz, die dir hilft die Qualitäten der Phase zu verkörpern, und ein von mir komponiertes und aufgenommenes Lied, das dich durch die jeweilige Phase begleiten soll. Im zweiten Teil widmen wir uns dem Vollmond. Viel Freude mit der Kraft des Mondes!
Transformation - Kraft - Loslassen
Bei Vollmond wird die der Erde zugewandte Mondseite voll von der Sonne beschienen. Der Mond erscheint hell und rund. Er erleuchtet die Nacht, bringt Licht in die Dunkelheit. Die Phase des Vollmondes ist eine gute Zeit, um auch unsere Dunkelheit, unsere Schatten zu erleuchten, Dinge ans Licht zu bringen und zu schauen, was uns nicht mehr dient. Es ist eine Zeit des Loslassens und des Säuberns. Die Fragen, die du dir rund um den Vollmond stellen kannst, sind: Was dient mir nicht mehr? Was kann ich jetzt loslassen?
Der Vollmond ist aber auch eine Zeit der Blüte, des Wachstums und der vollen Kraft. Er entspricht dem Sommer und der Phase des Eisprungs. Verbunden mit dem Element Feuer bringt er aktive, leidenschaftliche, kraftvolle Tage, die uns leicht zum ausbrennen verleiten, da wir sowieso schon in einer sehr extrovertierten Welt leben. Doch schauen wir uns die Energie des Sommers an, so ist sie auch mit dem Genuss verbunden, den wir während dieser Zeit nicht vergessen dürfen. Die Natur ist in ihrer vollen Kraft. Wir müssen wenig dafür tun und dürfen uns auch zurücklehnen.
Höre dazu meinen Song "Fullmoon".
Yoga-Flow
Chandra Namaskar Variation – Mondgruss Variation
Starte auf der rechten Mattenseite, deinen Körper zur langen Seite der Matte ausgerichtet. Bei diesem Mondflow bewegen wir uns von Seite zu Seite und wieder zurück. Die Bewegungsabfolge symbolisiert das Zu- und Abnehmen des Mondes. Dieses Bild kann dir helfen, solltest du mal die Orientierung auf der Matte verloren haben.
Tadasana – Bergposition (Foto 1)
Urdhva Hastasana – Gestreckte Berghaltung
Verschränke deine Finger, ausser Zeigefinger, miteinander und lehne mit deinem Oberkörper beim Ausatmen nach rechts, einatmen zurück zur Mitte und beim nächsten Ausatmen nach links. Einatmen zurück zur Mitte. (Fotos 2 & 3)
Utkata Konasana – Göttinnenpose (Foto 4)
Trikonasana – Dreieckshaltung mit linkem Fuss vorne (Foto 5)
Anjaneyasana – tiefer Ausfallschritt mit rechtem Knie am Boden (Foto 6)
Prasarita Padottanasana – gegrätschte Vorbeuge (Foto 7)
Anjaneyasana – tiefer Ausfallschritt, mit linkem Knie am Boden, rechter Fuss vorne (Foto 8)
Trikonasana – Dreieckshaltung mit rechtem Fuss vorne (Foto 9)
Utkata Konasana – Göttinnenpose (Foto 10)
Urdhva Hastasana mit Sidebends - Gestreckte Berghaltung mit Sidebends am linken Mattenrand (Foto 11 & 12)
Wiederhole den Mondflow nun von dieser Seite.
Reflexionsfragen
Was dient mir nicht mehr länger?
Was lasse ich los?
Was ist bereit transformiert zu werden?
Wo werde ich noch gehindert in meine volle Kraft zu kommen? Was muss ich dafür loslassen?
Welche meiner Schatten sind bereit beleuchtet und angeschaut zu werden?
Ritual
Ein Vollmondritual kann vom Ablauf her ähnlich aussehen wie das Neumondritual. In einer aktiven Zeit tut es gut, Ruhe einzuladen und sich Zeit für sich zu nehmen. Die etwas belebendere Yogaeinheit, eine Variante des Mondgrusses, hilft dir dich zu zentrieren.
Beschäftige dich danach mit den Reflexionsfragen. Dann schreibst du in einem Wort oder kurzen Satz zusammenfassend auf, was du unter diesem Vollmond loslassen möchtest. Ich benutze dafür oft eine Ecke meines Tagebuches, die ich dann herausreisse. Dann hältst du den Zettel über die Flamme der Kerze und schaust zu, wie er verbrennt. Das Feuer steht für die Transformation und die Kraft, die dieser kleine Akt des Verbrennens hat, ist sehr heilsam. Es hat einfach etwas so Kraftvolles an sich, wenn man dem, was man nicht mehr will, zusieht, wie es in Flammen aufgeht. Noch schöner gestaltet sich das Ritual, wenn du ein Lagerfeuer in der Natur unter dem vollen Mond entfachst. (Wenn du diesen Teil des Rituals auch machst, dann achte bitte darauf, dass du die nötigen Sicherheitsvorkehrungen triffst!)
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