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Stärkung für schwierige Zeiten

Ich mag Worte. Ich mag es, Dinge zu beschreiben, die ich fühle, weil ich denke, dass du sie vielleicht auch fühlst. Wir sind ja alle miteinander verbunden. Irgendwie.

Doch manchmal kann ich nicht in Worte fassen, was ich fühle, denn am liebsten würde ich gar nicht fühlen. Zu viel. Zu schwer. Zu schrecklich.

Der Schmerz der Welt lastet schwer und vielleicht spürst du ihn auch. Vielleicht versuchst du auch, wie ich, vor ihm zu fliehen. Vielleicht würdest du auch am liebsten deine Augen verschliessen. Und wahrscheinlich weisst du aber auch, dass das nicht die Lösung ist. Ja, wir müssen wissen, was rund um uns herum passiert. Ja, wir müssen Anteil nehmen und ja, wir müssen aktiv werden. Nichtsdestotrotz dürfen wir - ich würde sogar sagen: wir müssen - uns auch immer wieder um uns selbst kümmern. Gerade in schwierigen Zeiten, in welchen wir zweifellos leben, ist es unumgänglich auch immer wieder Leichtigkeit zu spüren, zu lachen oder uns mit der Erde zu verbinden, um den Boden wortwörtlich nicht unter den Füssen zu verlieren. Denn wenn wir ausbrennen, können wir auch nicht mehr anderen dienen.

Ich muss eingestehen, dass ich im Moment hauptsächlich eine Strategie habe: ich versuche allem zu entfliehen. Mein hochsensibles Gemüt kann keine Bilder mehr sehen von flüchtenden Menschen, von Tieren, die zurückgelassen werden müssen, von Überschwemmungen und so weiter. I'm not doing the work. Ich mache die Arbeit nicht. Denn eigentlich würde ich gerne aktiv werden und mich einsetzen, auch wenn es "nur" im kleinen Rahmen ist. Aber dafür fehlt mir oft die Energie und deshalb möchte ich hier ein paar Übungen mit dir - und mit mir =) - teilen, die uns helfen sollen, unsere Energie während Zeiten wie diesen gut einzuteilen, damit wir alle eben unsere Augen und Ohren offen behalten können.



Dankbarkeit

Zur Dankbarkeit zurückzukehren ist für mich etwas wahnsinnig Wichtiges geworden, denn es ändert alles. Man findet immer etwas, wofür man dankbar sein kann, glaube mir. Vielleicht ist es die Sonne, die heute schien; dein Körper, der gesund und stark ist; dass du Zugang zu sauberem Wasser hast...

Am besten nimmst du dir am Morgen gleich nach dem Aufstehen oder am Abend vor dem Schlafengehen ein paar Minuten Zeit, um dir vorzusagen, wofür du in diesem Moment dankbar bist. Du kannst diese Übung auch schriftlich machen.

Dankbar zu sein für das, was man hat, ist nichts Egoistisches und heisst auch nicht, dass man den Schmerz nicht spürt, sondern einfach dass man sich der Dinge im Leben bewusst wird, die gut sind.


Tanzen

Sich körperlich zu betätigen bringt einen sofort wieder in den jetzigen Moment zurück. Für mich geht das am einfachsten, wenn ich zu guter Musik tanze und mich austobe. Dabei geht es überhaupt nicht darum, eine wunderschöne Choreografie zu erfinden und dich an Tanzschritte zu halten, sondern deinen Körper sich einfach bewegen zu lassen. Spüre, wie er sich zur Musik, oder auch entgegen der Musik, bewegen möchte, schliesse die Augen und lass dich von ihm führen. Es tut so gut nicht denken zu müssen, nicht schön und perfekt sein zu müssen und in diesen Bewegungsfluss zu kommen.

Hier findest du meine Spotify-Playliste zu der ich immer wieder gerne frei tanze:


Sich erden

Wie immer ist eines meiner Werkzeuge die Natur. Schon ein achtsamer Spaziergang ist Seelenbalsam. Wenn du dir ein bisschen mehr Zeit nehmen möchtest, dann kannst du dir ein Plätzchen suchen, an dem du dich wohl fühlst. Setze dich hin, am besten auf den Erdboden oder an einen Baum gelehnt, und schliesse für einen Moment die Augen. Richte deine Aufmerksamkeit nun auf die Körperteile, die den Erdboden berühren und stell dir vor, dass dir Wurzeln wachsen würden, die tief in die Erde hineinragen. Spüre deine Verbundenheit mit der Erde und die Stabilität, die sie dir gibt.

Übrigens ist ein Aufenthalt im Wald nicht einfach nur schön, sondern er reduziert auch Stress und Angstzustände. Die Terpene, Botenstoffe, die die Bäume über die Luft aussenden, um miteinander zu kommunizieren, werden von uns eingeatmet und wirken beruhigend auf unser Nervensystem.


Eine Meditation

Vielleicht möchtest du noch einen Schritt weiter gehen. Dann kannst du die vorherige Übung als Ausgangslage brauchen und sobald du dich mit der Erde verbunden hast, dir vorstellen, wie du bei jedem Ausatem alles abgibst, was dir nicht mehr dient. Stell dir vor, du könntest über deine Wurzeln alles ausleiten, was dich bedrückt und alles Schwere von deinem Herzen atmen. Die Erde nimmt dir deine Lasten ab, sie ist immer für dich da. Bei jedem Einatem nimmst du über deine Wurzeln Positiviät und Leichtigkeit auf. All das, was du in diesem Moment gerade brauchst, atmest du ein.

Ausatmen ist Abgeben. Einatmen ist Aufnehmen.


Lachen

Manchmal muss man auch einfach allem entfliehen, alles ausblenden und wieder einmal lachen, was auch eine positive Wirkung auf ein gestresstes Nervensystem hat. Ich bin ein grosser Serien-Fan und es hilft mir, mich manchmal mit banalen Inhalten berieseln zu lassen, damit ich nicht die ganze Zeit diese Schwere spüren muss, da ich ein energetischer Schwamm bin.

Deshalb schaue ich gerne lustige Serien, im Moment ist es "the office". Aber ich kann auch "Ted Lasso", "Sex education", "Atypical" oder "Dickinson" sehr empfehlen. =)



Abschliessend möchte ich dir sagen: Bitte sei lieb zu dir! Es ist ok, wenn du mal nicht aktiv wirst, wenn du die News nicht täglich checkst und du auch einfach einen schönen Tag ohne Schreckensnachrichten haben willst. Schau zu dir und finde einen Weg, wie du "the work" machen kannst, so dass es für dich stimmt.


Alles Liebe,

Silvana

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Ich bin auch Yoga Lehrerin und führe Rituale und Retreats in der Natur durch. Vielleicht sehen wir uns mal auf der Matte?

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