Immer wenn der August den Juli ablöst, überkommt mich eine gewisse Wehmut. Schon bald ist der Sommer vorbei und gerade in diesen Tagen ist es hier in den Bergen herbstlich kühl und nass. Doch astrologisch gesehen endet der Sommer erst gegen Ende September, wir sind also erst in der Halbzeit und das gibt mir wiederum Hoffnung, noch einige Sommertage geniessen zu können und das will ich mit einigen Sommer Ritualen feiern.
Der Sommer wird passenderweise mit dem Element Feuer in Verbindung gebracht. Die Sonne entfaltet in dieser Jahreszeit ihre volle Kraft und schenkt uns Fülle. Denn die Samen, die wir im Frühling gesät haben, dürfen nun geerntet werden. Alles wächst heran, die Natur ist in ihrer Kraft und diese Kraft dürfen auch wir spüren und nutzen. Wie die Pflanzen um uns herum werden wir von der Sonne genährt und von der Wärme unterstützt.
Für mich ist es eine Zeit der Kreativität, des Aktivwerdens, der Fruchtbarkeit. Und gleichzeitig lädt der Sommer mich ein, auch einmal still zu sein. Denn oftmals wachsen die Früchte ohne mein Zutun, ich darf mich zurücklehnen und die Schönheit, die mich umgibt, geniessen.
Einen Schnitt vollziehen
Das viele Licht des Sommers beleuchtet unsere Schatten. Es kann sein, dass du gerade während dieser Zeit, in der du eigentlich leicht und fröhlich sein möchtest, mit alten Galubenssätzen, kritischen Stimmen und eben deinen Schatten, also all dem, was du nicht betrachtest, konfrontiert bist. Im keltischen Jahreskreis findet Anfang August Lughansadh, das Fest der Schnitterin, statt. Oft wird zu dieser Zeit im Getreideanbau ein Schnitt vollzogen, den du sinnbildlich auch auf dein Leben übertragen kannst. Wo braucht es in deinem Leben einen Schnitt? Reflektiere, meditiere und denke darüber nach, ob das für dich und dein Leben der Fall ist. Vollziehe dann bewusst den Schnitt und übergib das, was dir nicht mehr länger dient dem Feuer oder dem Wasser, indem du darüber schreibst, was du nicht mehr willst und dieses Papier verbrennst oder einem Fluss oder Bach übergibst. Du kannst diesen Schnitt auch wortwörtlich mit einer Schere begehen und das Papier auseinanderschneiden.
Den Sommer ehren
Ich mag es, jede Jahreszeit mit einem kleinen Geschenk zu ehren. Meistens gestalte ich ein Mandala mit Naturmaterialien im Wald, an "meinen" Orten oder wie in diesem Sommer in meinem Garten. Es ist meine Art danke zu sagen. Natürlich kannst du das ganz auf deine eigene Art tun. Bei diesem kleinen Ritual geht es darum, achtsam zu sein, das Spielerische und Kreative in dir hervorzurufen und dabei einen Flow-Moment zu geniessen.
Sterne beobachten
Gerade im August werden wir oft mit wunderbaren Sternenhimmeln und Sternschnuppenschauern beglückt. Geh in einer sternenklaren Nacht nach draussen und leg dich auf den Boden, den Blick in die Weite des Himmels gerichtet. Nun da wir den August erreicht haben, nähert sich uns die dunkle Zeit und nach langen und lichtvollen Tagen bedarf es wieder etwas an Angewöhnungszeit. Setze dich mit der Dunkelheit auseinander und finde die Schönheit in ihr. Im Schutz des Sommers kann es uns leichter fallen, uns der Dunkelheit hinzugeben, weil wir wissen, dass das Licht des Tages bald wieder kommt. Mache das Betrachten der Sterne und des Nachthimmels zu einer Meditation.
Comments